Degenerative Myelopathie ist eine fortgeschrittene, degenerative Erkrankung des Rückenmarks von Hunden im fortgeschrittenen Alter, die normalerweise ab einem Alter von 8 Jahren auftreten kann. Auch Katzen können betroffen sein.

Ursachen
Die genaue Ursache für die Erkrankung ist noch immer unbekannt. Es gibt einige Hypothesen, aber keine konnte bisher wissenschaftliche eindeutig belegt werden. 

Die beiden momentan am verbreitesten Hypothesen vermuten die Ursache entweder in einer Mangelernährung oder einer Autoimmunstörung. Die erste Hypothese wird durch die Korrelation von chronischen Darmerkrankungen in Hunden mit DM, die mit niedrigen Vitamin B12 und Vitamin E Werten im Blut einhergingen, gestützt. Jedoch haben in einer Nachfolgestudie Vitamin B12 Injektionen in Hunden keine positive Wirkung auf das Aufhalten der Krankheit gezeigt.

Die Hypothese zur Autoimmunstörung basiert auf Funden von fehlerhaften interzellularen Antworten und lymphocytischem Eindringen in verschiedene Organe bei Hunden mit Degenerativer Myelopathie. Jedoch fehlen auch hier eindeutige Studien.

Weiterhin vermuten andere Wissenschaftler, dass sich DM in der späten Wachtumsphase aufgrund von genetischer Disposition entwickelt.

Klinische Symptome
In fast allen Fällen sind propriozeptive Defizite deutlich zu erkennen, da die hinteren Gliedmaßen Ataxien und/oder leichte Paraparesen aufweisen. Im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten des Knochnemarks und der Wirbelsäule zeigt der Hund keinerlei Schmerzen bei Berührungen der Wirbelsäule. Weitere Hinweise auf DM sind die Wirkungslosigkeit von Entzündungshemmern und Kortison, sowie der schleichende Beginn der Symptome. Der Verlauf der Krankheit ist meist eine progressive Verschlimmerung der Symptome in einer Zeit zwischen 6 und 36 Monaten, wobei die Querschnittslähmung meist nach 12 Monaten eintritt. Ab diesem Zeitpunkt raten die meisten Tierärzte zur Einschläferung, da  leider keine Aussicht auf eine spontane Verbesserung der Symptome besteht.

Diagnose

Um eine sichere Diagnose zu stellen sollte eine Myelographie der Brust- und Lendenwirbelsäule gemacht werden, um andere Verletzungen der Wirbelsäule (wie bspw. einen Bandscheibenvorfall) auszuschließen. Weitere Sicherheit kann eine Untersuchung der Cerebrospinalflüssigkeit geben.


Behandlung
Es gibt keine Behandlungsmethode, die nachweislich Erfolg gezeigt hat, den Krankheitsverlauf aufzuhalten. Meist wird eine Kombination aus Bewegung, Vitaminpräparaten und Aminocapronsäure verwendet, um die Symptome etwas abzuschwächen und dem Hund möglichst viel Lebensqualität zu erhalten. Moderates Schwimmen und physikalische Therapie haben sich als nützlich erwiesen, um der Atrophie der Muskeln der Hinterbeine entgegenzuwirken.
Der Vitamin-B-Komplex und Vitamin E sollen der das Degeneration des Nervensystems entgegenwirken.
Die Amino-Capronsäure scheint das Fortschreiten der Krankheit in Bezug auf ihre anti-Protease-Aktivität zu verlangsamen.
Die Verwendung von Kortikosteroiden und Immunsuppressiva, sollte nur in begrenzten Zeiträumen bei Wiederauftreten der Symptome durchgeführt werden.

Die Prognose für erkrankte Tiere ist schlecht.

Es gibt jedoch Hilfen auf dem Markt, wie das Biko Brace oder Thermodecken , die dazu beitragen können, dem Hund seine Beweglichkeit zurückzugeben und einige Symptome für den Hund erträglicher zu machen.

Dr. Costabile Annaluce, Tierärztin

https://www.ortocanis.com

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